Getestet: Lowepro Flipside 300 Fotorucksack


Eine stabile und robuste Fototasche ist meiner Meinung nach neben der Kamera das Zweitwichtigste, was ein Fotograf besitzen sollte. Denn sie schützt im Ernstfall sämtliche Ausrüstung, die man mit sich führt und die einem lieb und teuer ist.

Bislang hatte ich eine recht kleine Tasche, die ich über der Schulter trug. Mit der Zeit wurde diese aber einfach zu klein um meine ganzen Sachen unterzubringen. Außerdem ist sie bei längeren Touren auch sehr unbequem, da das ganze Gewicht nur auf einer Schulterseite lastet.

Im folgenden Beitrag schreibe ich daher über meine neue Errungenschaft, den Flipside 300 von Lowepro.

 

Wie ich auf diesen Rucksack gestoßen bin

Der Markt an Fotorucksäcken ist zwar nicht riesig, aber ich würde ihn auch nicht gerade als überschaubar bezeichnen. Bei meiner Internetrecherche bin ich immer wieder auf die Firma Lowepro gestoßen. Lowepro ist ein kalifornischer Hersteller hochwertiger Transporttaschen für Kameras und Notebooks, der für gute Verarbeitungsqualität und lange Lebensdauer gelobt wird.

Nach Sichtung des Produkt-Portfolios bin ich recht schnell auf den Lowepro Flipside aufmerksam geworden.

Die Rucksäcke der Serie Flipside sind in vier unterschiedlich großen Ausführungen (Flipside 200, 300, 400 und 500) erhältlich. Der Flipside 300 ist der große Bruder des Flipside 200. Auf der offiziellen Homepage ist er in den Farben schwarz und schwarz/arktikblau zu bekommen. Bei Amazon lag der Preis bei 76 €, der Rucksack liegt somit preislich im unteren Mittelfeld.
 

Wieso mich dieser Rucksack überzeugt hat

Das Hauptmerkmal des Lowepro Flipside 300 ist die rückseitige Öffnung.

Das heißt konkret: Man erreicht seine Kamera nur, wenn man den Rucksack von den Schultern nimmt. Langfinger haben keinerlei Chance unbemerkt die Ausrüstung zu entnehmen. Die Reißverschlüsse des Hauptfachs sind zu jeder Zeit verdeckt. Da ich häufig im engen Stadtgedränge unterwegs bin, will ich meine wertvolle Ausrüstung optimal vor Diebstahl geschützt wissen. Ich möchte keine Angst haben, dass sich Diebe am Rucksack zu schaffen machen könnten.

Man muss sich allerdings bewusst sein, dass dieses Plus an Sicherheit auch eine gewisse Umstellung erfordert. Das Equipment befindet sich auch für mich selbst nicht mehr im direkten Zugriff. Um dieses Problem zu umgehen, hat sich Lowepro einen wie ich finde genialen Mechanismus ausgedacht.

Der Rucksack wird mit dem Bauchgurt auf den Hüften fixiert. Dann werden die Riemen von der Schulter genommen und der Rucksack mit einer Drehbewegung nach vorne auf den Bauch geholt. Dann hat man einfachen Zugriff auf die Rückseite (Flipside) und kann bequem die Kamera entnehmen. Der Rucksack bleibt während des gesamten Vorgangs stabil in seiner Position.

Die Abdeckung des Hauptfachs muss im geöffneten Zustand durchgehend mit einer Hand festgehalten werden, da sich diese selbständig wieder zurück klappt. Schade, dass da keine Knickstelle eingearbeitet werden konnte. Das hätte das Handling nochmals vereinfacht.

 

Der Flipside 300 im Detail

Der Flipside 300 ist mit seinen äußeren Abmessungen von 25,8 cm Breite x 17,4 cm Tiefe x 44,5 cm Höhe und einem Leergewicht von nur 1,2 kg ein kompaktes und angenehmes Leichtgewicht.

Das Außenmaterial des Rucksacks besteht aus einem Mix von 600D Polyester, 600D Ripstop und 210D Nylon und macht einen sehr wertigen Eindruck. Das Material ist wasserabweisend, wobei der Rucksack im Gesamten nicht wasserdicht ist.

Leider fehlt ein separates Regencover – dieses kann jedoch als Zubehör hinzugekauft werden. Hier hätte ich mir gewünscht, dass eine Regenabdeckung inkludiert gewesen wäre. Da ich den Rucksack meist nur in der Stadt oder als Reisegepäck einzusetzen gedenke, ist der unzureichende Wasserschutz allerdings zu verschmerzen.

Die Reißverschlüsse sind in einer ordentlichen Qualität ausgeführt und leichtgängig. Lediglich beim Öffnen des Hauptfachs hakelt es in den Kurven ein wenig. Hier reicht es aber völlig aus, die Abdeckung etwas herunterzudrücken, dann lässt sich das Fach sehr einfach öffnen und schließen.

 

Der Innenraum lässt sich wie alle gängigen Rucksäcke in diesem Segment mit flexiblen Stegen, die durch Klettverschlüsse befestigt werden, individuell einteilen. Aktuell habe ich im Flipside 300 meine Spiegelreflexkamera mit angesetztem 105-mm Objektiv, ein weiteres Objektiv, das Speedlight von Yongnuo, zwei Ladegeräte und Akkus, mehrere Speicherkarten, das Filterset und sonstigen Kleinkram untergebracht. Dabei ist noch weiterer Platz für 1-2 Objektve vorhanden.
Das ist für eine Fototour in einer Stadt eine ganze Menge, wie ich finde. Natürlich gibt es durchaus größere Rucksäcke, die für viel mehr Equipment geeignet sind – das steht jedoch hier nicht im Vordergrund.

Das Stativ wird in eine versteckbare Stativhalterung am Boden des Rucksacks gesteckt und noch einmal festgezurrt. Mein Hähnel Triad lässt sich hervorragend sichern und guten Gewissens transportieren. Beim Abnehmen des Rucksacks oder beim Drehen auf den Bauch sollte allerdings auf das über den Boden hinaus stehende Objektiv geachtet werden.

Der Flipside 300 bietet einen ausgezeichneten Tragekomfort. Sowohl das Rückenteil, als auch die Träger sind dick gepolstert. Hier hat Lowepro ganze Arbeit geleistet. Auch nach mehreren Stunden auf dem Rücken trägt sich der Rucksack noch sehr angenehm. Damit stehen ausgedehnten Fototouren nichts mehr im Wege.

 

Fazit

Der Flipside 300 von Lowepro hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Die sehr gute Verarbeitung, gepaart mit dem durchdachten Konzept von Diebstahlsicherung und Entnahmemöglichkeit lassen den Flipside zu einem kompetenten und willkommenen Begleiter im Fotoalltag werden.

 

Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!

 


Copyright-Information:
Die hier gezeigten Aufnahmen des Flipside 300 sind Produktbilder der Firma Lowepro.

 


Folgende Tags wurden mit diesem Artikel verbunden:
Rucksack Erfahrungsbericht